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Manou Gallo: Afro Groove Queen (Review)

Artist:

Manou Gallo

Manou Gallo: Afro Groove Queen
Album:

Afro Groove Queen

Medium: CD/Download
Stil:

Jazz / Funk / Pop

Label: Contre Jour / Broken Silence
Spieldauer: 45:20
Erschienen: 14.09.2018
Website: [Link]

Nach achtjähriger Aufnahmepause und überstandener Lebenskrise (Hörsturz, ein Alptraum für alle und Musiker im Besonderen) zeigt sich MANOU GALLO auf allen Ebenen wiedererstarkt. Die Groove-Meisterin, der die Beats scheinbar in die Wiege gelegt wurden, geht zwar auf die 50 zu, hat aber nichts von ihrem jugendlichen Schmiss verloren und schlägt somit vor allem einem Menschen nach - ihrem Mentor, den man aus diesem Comeback-Album oft herauszuhört, selbst wenn er nicht selbst in die Saiten greift.

'Abj Groove', 'Leve-Toi Et Move', der Beatles-Standard 'Come Together' (Highlight mit Rap-Legende Chuck D. von Public Enemy sowie Aziza Love) und 'Dalla' - an ihnen allen beteiligte sich Funkbass-Übervater Bootsy Collins, der die selbsternannte „Queen Of Afro Groove“ bekanntlich auch entdeckte und dieses Album in seinem eigenen Studio produzierte. Es ist Gallos viertes und so wenig vom Mystizismus ihrer provinziellen Heimat geprägt wie keines seiner Vorgänger; umso weiter im Vordergrund steht ein kosmopolitisches Element, das sich beileibe nicht nur in polyglotten Titeln wie 'Leve-Toi Et Move' widerspiegelt.

Nein, durch Beiträge von beispielsweise Lucas Van Mer im smoothen 'Malunouka', einer Slap-Vorzeigenummer vom Feinsten, wie man sie sich auch auf Marcus Millers Soloalben vorstellen kann, oder dem andererseits sehr traditionellen Afro-Blues 'Dodo' mit Sabine Kabango, die früher Manous Weggefährtin bei Zap Mama war, umnebelt "Afro Groove Queen" ein gewisses frankobelgisches Flair, das selbst für den nostalgisch anmutenden Bossanova 'You' mit Benoît Vanderstraet gilt.

Dem gegenüber stehen der politische Zündstoff von 'Dalla' (Thema Integration bzw. Immigration), mit 'Femme' eine Hymne an die Frau als solche im sonnigen Afropop-Gewand und in Form des ausschnitthaften 'Tinnitus' ein mutiges halbelektronisches Experiment, weshalb sich das Album stilistsch nicht ohne weiteres fassen lässt. Bekanntlich hat Gallo einen ähnlich originellen Bassstil wie viele afrikanische Tieftöner (Richard Bona), auch wenn man ihn schwerlich mit deren Art vergleichen kann, und ebendies sorgt neben dem Genre-Potpourri für einen irgendwie vertrauten, aber doch einzigartigen Eindruck

Mit Manous während ihrer Zwangspause weiter geschärften handwerklichen Fähigkeiten einher geht aber ebenfalls ein hörbar noch umfassenderes Musikverständnis, das sich auch in Rückgriffen auf die Tradition ihrer Heimat niederschlägt: Bei 'Djedje' handelt es sich um einen Tribut an Ernesto Djedje, die Ikone der Musikszene an der Elfenbeinküste schlechthin, und Manu Dibango gastiert aufsehenerregend in 'Yale', einem Paradebeispiel für die Lebensfreude des Kontinents.

FAZIT: Afrikanischer Pop, Funk und Jazz bündeln sich auf "Afro Groove Queen" mit amerikanischem R'n'B bzw. Soul, moderner europäischer Tanzmusik und klassischem Songwriting zu einem unvergleichlichen Hörerlebnis. MANOU GALLO steht in vollem Saft und platzt vor Kreuzüber-Einfällen, die musikalische Entdeckter jeden Typs für sie einnehmen sollten.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 2657x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Abj Groove
  • Leve-Toi Et Move
  • Malunouka
  • Femme
  • Dodo
  • Come Together
  • You
  • Djedje
  • Dalla
  • Zap Gallo
  • Yale
  • Freedom
  • Tinnitus

Besetzung:

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